Hören und Verstehen
Hören und Verstehen sind Grundvoraussetzungen für die Teilhabe an unserer modernen Informationsgesellschaft.
Aber: Viele Menschen hören schwer.
Gründe dafür sind:
Bei Menschen ab dem 50.Lebensjahr sind altersbedingte Hörminderungen sehr häufig (analog zu altersbedingten Problemem der Augen).
Hörstörungen wie Tinnitus können z.B. durch Stress ausgelöst werden und sind für betroffene Menschen extrem belastend.
Regelmäßige Lärmbelastung am Arbeitsplatz ebenso wie in der Freizeit führt häufig zu dauerhaften Hörminderungen. Während das Arbeitsrecht strenge Schutzmaßnahmen vorschreibt, gefährden vor allem Jugendliche in der Freizeit häufig ihr Gehör durch laute Musik (Diskolautstärke entspricht dem Lärmpegel eines startenden Düsenfliegers).
Bereits Kinder können von (angeborenen) Hörstörungen betroffen sein.
Der Verein „Alles Verstanden ?! e.V.
setzt sich für Barrierefreiheit für hör- sprachgeschädigte Menschen im täglichen Leben ein.
Er will damit zur Verwirklichung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UNBRK) beitragen:
Barrierefreie Teilhabe von Menschen mit Hörbehinderung am wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Leben der Gesellschaft.
Darüber hinaus setzt sich der Verein dafür ein, dass die Lärmbelastung im täglichen Leben dauerhaft reduziert wird.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Obwohl in unserem Land hochentwickelte Hörtechnik zur Verfügung steht, ist das Thema „Hörschädigung“ vielfach ein Tabu.
Warum ist das so?
Der schleichende Beginn einer Schwerhörigkeit kann länger ignoriert werden als der einer Sehstörung. Niemand nimmt an, dass Zeitungen plötzlich schlechter gedruckt sind, aber schlechtes Verstehen wird erst einmal auf die Umwelt bezogen (undeutliches Sprechen der Gesprächspartner, schlechter Fernsehton, …).
Mit der Fähigkeit des menschlichen Gehirns, fehlende Informationen aus Erfahrung zu ergänzen, können hörgeschädigte Menschen einen Hörverlust kompensieren.
Wer schlecht hört und versteht, wirkt begriffsstutzig – deshalb versuchen viele Betroffene aus Scham, dies zu verbergen.
Das soziale Umfeld eines von Schwerhörigkeit betroffenen Menschen ist meist wenig informiert und stellt sich zu wenig auf dessen Bedürfnisse ein.
Wir helfen
Barrieren für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen sind:
Wo besteht Handlungsbedarf ?
Am Arbeitsplatz
Beim Wohnen von Menschen mit Hörbehinderung (Privatwohnungen, Wohnheime)
Im Öffentlichen-Personen-Nah-Verkehr (ÖPNV)
In Kindertagesstätten, Schulen und Ausbildungsstätten
In Kulturstätten und Kirchen
In Behörden
Im Freizeitbereich (Sportstätten, Vereinsheime)
Wie können wir als Verein tätig werden?
Beratung, Hilfe und Weitervermittlung an Kooperationspartner hinsichtlich
- kommunikativer Hilfen (Schriftdolmetschen, Gebärdensprache) für schwerhörige und gehörlose Menschen.
- der Produktion von Texten (Informationsschreiben, Anträgen, Formschreiben usw.) in einfacher Sprache.
- der Benutzung individueller Hörsysteme (Hörgeräte, Cochlea Implantate).
- des Einbaus geeigneter Hörtechnik (Induktionsschleifen, mobiler Hörhilfen usw.) in öffentlichen und privaten Räumen.
- der Umsetzung der Bauvorschriften zur Raumakustik (DIN 18041) bei allen Gebäuden, die von Menschen mit Hörbeeinträchtigung genutzt werden.
- der Antragstellung zur Finanzierung von Hilfsmitteln für Menschen mit Hörbeeinträchtigung (Fördermittel, zinsgünstige Kredite usw.).
…..
Ziele des Vereins
Aufklärung und Sensibilisierung in Bezug auf Kommunikaktionsbarrieren für Menschen mit Hörminderung.
Schrittweise Beseitigung dieser Kommunikationsbarrieren
durch Einfordern inklusiver Maßnahmen für Menschen mit Handicap im Hören und Beachtung hierzu bestehender Rechtsvorschriften.
Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
Fortbildungen für spezielle Zielgruppen (Betroffene, Behörden, Arbeitgeber, Schulen, Fahrschulen,…)
Informationsveranstaltungen auf Stadt- und Sommerfesten, Versammlungen, Vereinsfesten, …
Erstellung von Informationsmaterialien für o.g. Veranstaltungen
Informationen bündeln, z.B. durch Durchführung von Ausstellungen.